Browserbasiert in § 107 Abs 2 StGB aufnehmen!

Jetzt reicht es mir!

Egal ob Moodle (ein Learning Management System), ein Projektverfolgungswerkzeug, das Portal meiner GPS-Pulsuhr, das Office-Tool, die Hotelreservierungsseite, die Ticketbuchung (die am iPad nicht geht) oder ich weiß nicht was. Sobald es browserbasiert ist, kommt immer irgendwann der Punkt wo es nicht mehr geht oder nicht mehr lesbar ist und man eines der Folgenden zu hören bekommt: „Das muss an Dir liegen bei mir geht‘s“, „Hast Du es schon mit einem anderen Browser probiert“, „manche Browser haben da Probleme“ oder das Beste: „Ich glaub es liegt an deiner Einstellung“ – MIT MEINER EINSTELLUNG IST ALLES IN ORDNUNG! Heute Nachmittag war es wieder so weit! NEIN ich werde nicht einen dritten, vierten, …. Browser installieren und ES ausprobieren! Ich lasse mich nicht weiter Quälen! Nicht mehr mit mir!

Eine „Gefährliche Drohung“ ist

laut www.ris.bka.gv.at „Wer … mit einer Gefährdung durch Kernenergie, ionisierende Strahlen oder Sprengmittel oder mit der Vernichtung der wirtschaftlichen Existenz oder gesellschaftlichen Stellung droht oder den Bedrohten oder einen anderen, gegen den sich die Gewalt oder gefährliche Drohung richtet, durch diese Mittel längere Zeit hindurch in einen qualvollen Zustand versetzt, ist mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren zu bestrafen.“ Mit steigender Zunahme der hardwareunabhängig, also „browserbasierend“ entwickelten Systeme empfehle ich den Gesetzestext um diese Formulierung „oder seine Lösung browserbasierend auf den Markt bringt“ zu ergänzen. Warum? Folgen Sie meinem Gedankengang …

Als wir noch total Abhängig waren!

In den 70ern gab es eine Handvoll Hardwarehersteller, die oft nicht nur die zugehörigen Betriebssysteme entwickelten, sondern auch Anwendungsprogramme (zB: AS400–OS400– LGV+). Der massive Nachteil war natürlich diese entsetzliche Abhängigkeit von EINEM oder wenigen Herstellern. Sie konnten den Preis nach belieben festlegen. Der geringe Wettbewerb war sicher auch innovationshemmend und die Systeme waren noch wenig benutzerfreundlich.. Aber man konnte ihren Systemen weder mangelnde Stabilität, noch zu wenig Funktionalität vorwerfen. Und der Nachteil der Abhängigkeit hatte auch den Vorteil des „alles aus einer Hand“. EINER musste den Kopf hinhalten! Komplexitätsgrad: Nieder (1 HWx1 OSx1 AS = 1)

Der Weg in die Unabhängigkeit! 1. Schritt

Mit den PCs löste sich das Betriebssystem (DOS) von der Hardware und aufgrund der geringen Preise konnten sehr viele Menschen Anwendungsprogramme entwickeln. Die Abstimmung zwischen Hardware und Betriebssystem (Treiber) war eine Herausforderung, denn auch die Peripherie (Drucker) konnte beliebig gekauft werden. Manche werden sich noch erinnern – bzw. ist die Verfügbarkeit von Treibern auch heute noch mit jeder neuen Windows-Version ein Thema. Wie viele grundsätzlich funktionsfähig Geräte (Scanner, Drucker) haben Sie noch, die auf der 64Bit Version nicht mehr angeschlossen werden können? Komplexitätsgrad (k): Mittel (k = n HW x 1 OS x 1 AS )

Aber wir wollten es ja noch viel Einfacher!

Der Browser, ursprünglich nur zum Blättern und Schmökern (to browse) entwickelt bekam mehr und mehr Funktionalität (Web 3.0) und angeblich auch einen Standard, an den sich aber kaum jemand hielt. Der Markt hat es verlangt, dass wir endlich unabhängig werden von dem bösen Betriebssystem! Jetzt haben wir Komplexität = n  HW x n OS x n Browser x n AS = n hoch 4! – Bei jedem JAVA-Update verrät uns Oracle, dass Milliarden Devices mit JAVA laufen – unabhängig? Wissen Sie wie viele Browser es schon gibt?

Nein? Macht nix! Schauen Sie in Wikipedia es sind mehr als 50. Und sie können davon ausgehen, dass es keinen gibt, der nicht irgendwelche Einschränkungen oder irgendwelche Erweiterungen hat. Es kommt ja nicht von irgendwo, dass auf Webseiten steht: „Best viewed with“. Was bitte ist denn der Browser nun anderes als noch ein Betriebssystem am Betriebssystem? Die Möglichkeiten der Einstellungen in den Browsern, die alle ähnlich aber doch nie gleich sind, ist bereits unüberschaubar geworden. Resignierend fragt man mittlerweile schon gar nicht mehr, weil es ja sowieso immer an „der Einstellung“ liegt.

Alles nur eine Modeerscheinung?

Vor ca. 3 Jahren habe ich mir ein Android Smartphone gekauft – weil offen! Die Stabilität lies schon immer zu wünschen über. Ein ungeplanter Neustart pro Woche war normal. Blöd wenn das beim Navigieren unmittelbar vor dem Ziel passiert. Kunden und Freunde meinten am iPhone käme sowas nicht vor. Seit Jänner habe ich ein iPhone5s. Bis jetzt läuft es völlig problemlos. Nein ich will hier nicht Werbung für das iPhone machen, sondern nur daran erinnern, dass: Hardware und Betriebssystem aus einer Hand kommen. Es gibt auch APPs von Apple und alle anderen APPs kommen nur nach einer Freigabe von Apple in den Appstore. Installieren neuer Dateien? Sehr mühsam! ABER Stabil! Es hat ganz den Anschein, als ob das iPhone die AS400/VAX/HP3000 der Smartphones wäre!

Denken Sie daran, bevor Sie ein browserbasierendes ERP System bevorzugen!

Und was ist Ihre Meinung dazu?
Ihr Michael Schober

4 thoughts on “Browserbasiert in § 107 Abs 2 StGB aufnehmen!

  1. Vor ca. 3 Wochen – Newsletter vom Konsumentenmagazin – auf das „mehr“ eines Artikel geklickt – geht nicht – bin auf der Webseite des Konsument es tut sich nicht – kein Menue kein Submenue reagiert. Cookies? Keine Ahnung – am Schreibtisch liegt einen Mozartkugel – ich esse sie – ändert nichts am Verhalten von Edge (oder schreibt man den „Ätsch“?). Planlos setzte ich den Ghostery auf „erlaubte Webseiten“ ändert auch nichts. Dann starte ich – mangels zweiter Mozartkoogle – Google Chrome – is‘ ja dasselbe wie Ätsch oder (based on chromium technology)? – Erstaunlicherweise kann ich dort auf der VKI Seite herum wechseln und alle Artikel lesen die mich unter „Ätsch“ nicht wollten!
    Vermutlich gibt es bereits eine Studienrichtung oder einen Microsoftkurs 3 Tage um nur 1.599,- „How to use Edge and not suffer of Ätsch!“
    Over and Ätsch!

  2. Vielleicht inspiriert von meinem eigenen Beitrag (HW+OS aus einer Hand) habe ich seit ca. 4 Jahren ein Microsoft Surface. Also genau formuliert hatte ich in dem Zeitraum physisch DREI, aber das ist eine andere Geschichte über ablösende Bildschirme schwellende Batterien und tickende Lüfter. Aber was ich auf jeden Fall hatte waren viel mehr als drei Bluescreens und nach wie vor das Problem, dass er die beiden Monitore an der Dockingstation nach dem Entsperren falsch (links rechts getauscht) oder oft in falscher Auflösung findet was nur durch Neustarts (Merke: Plural! StartS!) behebbar ist. Nach ein paar weiteren aufgezwungenen Updates íst es dann wieder vor ein paar Wochen normal. Somit widerspreche ich meinem eigenen Aussage von Hardware und Software aus einer Hand. Die Mac behaupten das käme bei Ihnen NIE VOR – so auch der Junior im Nebenhomeoffice … Wenn das jetzige Surface stirbt, dann werd‘ ich wohl auch vollständig zu der Apfelsekte wechseln um mich wenigstens in der Pension nicht mit IT-Unzulänglichkeiten abmühen zu müssen.

  3. Ein Erfahrungsbericht, den ich (mit einem verständnisvollen Schmunzeln) teilen kann. Gute Integration und Stabilität sind Tugenden, die bei Apple oft besser gelingen, als bei anderen Kombinationen. Die Qualität der Betriebssysteme und der bereitgestellten APIs werden mit der zunehmenden Geschwindigkeit hoffentlich immer besser von AI überprüft und stabiler. Man darf gespannt sein.
    Danke für den Beitrag und das damit erzeugte Lächeln.
    Beste Grüße
    Helmut Karas

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