ERP – Planen wir unsere Umwelt mit

Sieben Generationen!

Jeremy Rifkin befragte 150 Top-Manager, ob sie die Welt, die sie ihren Enkeln bereiten, für lebenswert hielten. Ihre Antwort war 150 mal NEIN!

„Ressourcen“ enden nicht an der Unternehmensgrenze

Fast alle ERP-Systeme beschränkten sich bisher auf das Zusammenzählen von Mengen, Zeiten und Geld, die sich im weitesten Sinne innerhalb des Unternehmens befinden. Welche zu planenden Ressourcen sind es nun die noch einbezogen werden sollten? Mit der Klimaerwärmung und der Debatte über die CO2-Emissionen wurde der Begriff des ökologischen Fußabdruckes geprägt.

CO2 Bilanz im Unternehmen

Bereits zahlreiche renommierte Unternehmen haben sich des Themas angenommen und versuchen ihren CO2-Fußabruck zu verkleinern. Durch bauliche Maßnahmen, durch exaktere Temperatursteuerungen, durch Rückgewinnung von bislang ungenutzter Abwärme, durch thermische Sonnenkollektoren und schließlich auch mehr und mehr durch Gewinnung von Strom aus der Sonne.

Wieviel CO2 kommt aus der Steckdose?

Seit kurzem gibt es für Microsoft Dynamics™ AX ein gratis Add-On, mit dem für alle Energierechnungen auch die Zählerstände eingegeben werden können. Über eine von der Regulierungsbehörde geführte Umschlüsselungstabelle kann man nun transparent darstellen wieviel  Umweltbelastung das Unternehmen durch die Verwendung eines bestimmten Energieversorgers verursacht. Gegliedert in Kohle, Gas, Atomstrom, etc. Und damit umgekehrt: Wieviel sich vermeiden läßt, wenn man zum Beispiel auf 100% ökologischen Strom wechselt. Das sogenannte „Environmental Sustainability Dashboard“ ist einer erster Schritt in die richtige Richtung!

Fronius und Baumann vor den Vorhang!

Ich erlaube mir an dieser Stelle in einem kleinen Exkurs das Unternehmen Fronius – allen Ingenieuren sicher ein Begriff und den TGMlern wie mir noch mehr, weil Klaus Fronius ein Alttechnologe ist –hervorzuheben. Was Fronius an Energieeffizienz im und für das eigenen Unternehmen leistet würde schon mehrere Seiten füllen. Deshalb einfach auf www.fronius.at SCHAUEN, STAUNEN und NACHMACHEN! Es gibt Betriebsbesichtigungen zum Thema „Nachhaltiger Umgang mit Ressourcen“. Aber auch Franz Baumann in Perg möchte ich Ihnen als Beispiel wie man mit grünen Ideen schwarze Zahlen schreiben kann, ans Herz legen: http://www.baumann-glas.at

Zurück zum CO2-Fußabruck im ERP

In jedem Stück Ware, daß ein Unternehmen kauft, ist bereits mehr oder weniger CO2 „drinnen“. Allerdings weiß kaum jemand wie viel. Ein Teil aus dem Transport – der läßt sich relativ einfach „schätzen“: Je weiter desto mehr! Aber der Teil aus der eigentlichen Produktion? Woher soll der Käufer wissen wie sein Lieferant produziert hat? Das selbe Stück trägt in China vielleicht Strom aus filterlosen Kohlekraftwerken in sich und ist deshalb „billiger“ im Vergleich zu einem „sauberen“ aus der Region. Das gilt für alle Güter!

Komplette Umweltbilanz je Teil vom Rohstoff bis zum Konsumenten

Die EDV-Vernetzung der Lieferanten und Kunden ist in vielen Bereichen heute schon so intensiv, daß Lieferscheine, Wareneingänge, Rechnungen etc. gar nicht mehr eingetippt werden, sondern über Datenaustausch von einem Rechner an den anderen fließen. In dieser Kommunikation den CO2-Fußabdruck so wie heute schon die Mehrwertsteuer weiter zu reichen, ist technisch keine Hexerei. Dann könnte auf der Rechnung für das Hybrid-Auto gleich draufstehen, wieviel CO2 eingesetzt wurde bis das Auto vom Band fiel. Was mich persönlich schon lange brennend interessiert!

Ohne Gesetze – und zwar globale – wird es nicht gehen

Leider! Solange nicht jeder Lieferant dazu verpflichtet wird und jene, die sich nicht daran halten massiv zur Kasse gebeten werden, bringt das beste EDV-System nichts. Und diese Gesetze müssen in allen Ländern gleich sein! Strafzölle erhöhen trauriger weise nur die kriminelle Energie und Kreativität in der Umgehung.

Was sich der grüne Betriebstechniker noch im PPS wünscht

Die heutigen Produktionsplanungsmodelle berücksichtigen im wesentlichen Material, Maschinen- und Personalressourcen. Wenn mich Microsoft fragen würde was ich mir als nächsten Schritt nach dem „Environmental Sustainability Dashboard“ wünsche, so wäre das eine Produktions-Planung, die auch die CO2-Bilanz und andere bislang vernachlässigte Umweltressourcen miteinbeziehen kann und diese bewertet.
Und irgendwann sollten wir wieder dort sein, wo indianische Völker schon vor langer Zeit waren: Nutze die Erde so, daß es deinen Nachkommen in sieben Generationen besser geht als heute! Mehr dazu unter www.gea-brennstoff.at  (Danke an Heini Staudinger – MEINEN persönlichen Waldviertler Schuhlieferanten!)

Mit grünen Grüße
Michael Schober

Nachtrag 2016:
Das ESD wurde von keinem mir bekannten AX Kunden in Betrieb genommen 🙁

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