ERP-update wie APP-Update?

Wir fatalistische Smartphoneuser!

Am Anfang waren wir noch vorsichtig bei jedem Update. Mittlerweile habe ich mich nicht daran gewöhnt, ABER damit abgefunden, dass jeden Tag irgendwelche APPs upgedated werden und die Fatalistenfunktion „Updates automatisch installieren“ mit seufzendem „Wird schon passen!“ aktiviert. Und wenn nicht, dann wird’s halt beim nächsten oder übernächsten Update wieder funktionieren – hoffe ich halt.

schlimmstenfalls: APP Deinstallieren …

… und eine andere installieren, geht nicht? – noch eine andere installieren – geht auch nicht? noch eine andere Andere installieren – jemand fragen ob er eine kennt – oder sich selbst fragen: Brauch ich den Sch..marrn überhaupt? – na ja manchen schon wie Banking, Öffi-Ticketing, Mail, Kalender, …

Masse erzeugt Qualität!

Die oben genannten APPs haben eines gemeinsam: Je mehr Menschen eine APP nutzen, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie sofort funktioniert und bzw. Fehler schnell behoben werden. (So stellen das auch die großen ERP Anbieter dar!). Aber auch der meist recht überschaubare Funktionsumfang der Handy-APPs trägt dazu bei, dass diese relativ stabil funktionieren.

ERP aus der „Steckdose“

Der Modetrend auch ERP in die Cloud zu verlagern hat in den 2000ern begonnen und in den letzten Jahren so richtig Fahrt aufgenommen. ERP as a Service ist vor allem bei den großen Anbietern für die Masse der Anwenderunternehmen bereits alternativlos. On Premise ERP gibt es noch von den kleineren Anbietern – bis sie von einem Großen gekauft werden …

Stoßseufzer eines Kundenfreundes
Anton kenne ich als Kunde seit 1985. Er implementierte „mein“ ERP bei einem Kunden. Lose blieben wir in Verbindung und freundeten uns an. 2022 kontaktierte er mich wieder. Angestellt bei einem Produktionsunternehmen mit ca. 130 Mitarbeiter, hatte er dort ein Cloud-ERP vorgefunden, das es für Firmen UNTER 500 User nur mehr aus der Cloud gibt. Für die ca. 40-50 User gab und gibt es alle 3-4 Monate (!!) einen Update. Den muss man natürlich testen wofür man 1 (in Worten: EIN!) Monat Zeit hat. Man kann den Update 1-2 Monate hinauszögern, aber dann wird dieser am Tag X einfach installiert. Antons verzweifelte Aussage: “Wir kommen vor lauter Testen nicht mehr zum Arbeiten!”

Pest oder Cholera?

Choose one! Kein Unternehmen kann sich für das Testen mehr Personal leisten. Aufgrund der Komplexität von ERP-Anwendungen – bereits OHNE künstliche Intelligenz – ist das NICHT/wenig-Testen nur so lange ok als nix passiert. Aber wehe wenn doch! – Dann haben alle Antons weltweit den Scherm‘ auf – und im schlimmsten Fall alle Gleichzeitig: Die Betriebe stehen still!

Alles Schwarzmalerei!

Ja, das hoffe ich auch sehr! – Jetzt hab ich gerade die Schlagzeile gelesen wie man das Gespräch der Deutsche Bundeswehr mitgeschnitten hat. Immer dieser kleine menschliche Fehler – mit eine großer Wirkung! „Tand, Tand! Ist das Gebilde von Menschenhand!“ 😉.

Warum machen das ERP Anbieter?

Der sachliche Hintergrund: Statt mehrere Versionen Ihrer Systeme gleichzeitig pflegen zu müssen bis der letzte Kunde vom alten Release weg ist, wird auf die Weiterentwicklung nur einer Version und aktuelle Technologien fokussiert. Die Cloud ist das Mittel zum Zweck dafür. Haben die Einsparungen zu fallenden Lizenz-/Mietpreisen geführt? I‘ hab‘ nix g‘merkt!

Intervalle und Gnadenfristen bitte

… verlängern! Mehr als der technische Aufwand des Releasewechsels, war der interne Aufwand für das Testen der neuen ERP-Version immer schon der Hauptgrund warum Unternehmen Releases ausgelassen haben. Darum ist es auch bei On Premise Lösungen die alle 12 Monate ein Update bekommen, ABER man welche überspringen kann – gelebte Praxis nur jedes 2. (oder 3. auch wirklich zu installieren).


Danke!
Michael Schober

TGM B78

PS: Ein aktueller Beratungskunde besteht auf ein On Premise ERP und auf die vertragliche Garantie, daß er NIE in die Cloud gezwungen werden wird!

(Beitragsbild wurde aufgenommen am 15.7.2012 in Stonetown/Sansibar)

1 thought on “ERP-update wie APP-Update?

  1. ORF.at am 15.3.2024 – war das vielleicht so ein APP-Date 😉
    Störung legt McDonald’s-Filialen in mehreren Ländern lahm
    Eine Computerstörung bei McDonald’s hat in Japan und anderen Ländern der Region zahlreiche Filialen der Schnellrestaurantkette lahmgelegt. Einen Hackerangriff schloss der US-Konzern aber aus. „Es gibt eine technische Störung, die sich auf unsere Restaurants auswirkt“, teilte McDonald’s heute mit. Das Unternehmen arbeite an einer Lösung.

    Der japanischen Konzernsparte zufolge nehmen viele Filialen wegen der Unterbrechung keine Bestellungen mehr an. Auch auf die Niederlassungen in Australien wirke sich die Störung aus, hieß es aus der dortigen Zentrale.

    Die „New York Times“ berichtete zudem über einen Ausfall des Computersystems bei McDonald’s in Hongkong, einem Bericht des „New Zealand Herald“ zufolge gibt es in Neuseeland IT-Probleme. Es seien Funktionen entweder eingeschränkt, oder Kunden könnten gar keine Bestellungen aufgeben.

    McDonald’s betreibt fast 3.000 Filialen in Japan, rund 1.000 in Australien, etwa 245 Niederlassungen in Hongkong und über 160 in Neuseeland, wie aus den Websites der jeweiligen Regionen hervorgeht.

    red, ORF.at/Agenturen

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