von Tabletten, Tablets und Vampiren

Das Urlaubsgepäck ist schuld, …

… daß ich Ihnen die Ausgabe 3/2010 nicht liefern konnte! Eigentlich wollte ich einen Tablet-PC mitnehmen, aber die Rucksäcke waren ohne PC zu schwer für Max und mich. Um einen ganzen Artikel am „klugen Telefon“ (Smartphone) zu tippen – dafür waren selbst vier 4 Wochen Urlaub zu kurz. Aufgrund des Gewichtes der 5-6 Netzgeräte bekam ich – eCard-sei-dank – griechische Tabletten um meine Rückenschmerzen einzudämmen. Jetzt gehe ich wieder aufrecht und schreibe für Sie!

Early Adopter haben es nicht leicht!

Meinen Tablet-PC (auf dem ich auch diesen Artikel schreibe) habe ich am 15.7.2005 mit Windows-XP um ca. 3.400 Euro erworben. Damals war das noch etwas exotisches. Microsoft brachte das Produkt OneNote heraus wo man ähnlich wie auf Papier einfach mitnotiert – mit Tablet und Stift auch als Handschrift. Meine Hoffnung war die Haptik von Handgeschriebenem mit der Elektronischen Ablage vereinen zu können. Eine 2005 aus mehreren Gründen enttäuschte Hoffnung.

ACHTUNG: Vampir – Verstecken!

Ein wenig hatte ich geübt wie mit dem Stift zu hantieren ist und packte mein Gerät freudig bei einem für ca. 2 Stunden anberaumten Termin aus. Viel von der geplanten Agenda brachten wir nicht durch! Mein kleiner Aufmerksamkeitsvampir motivierte meinen Gesprächspartner dazu mich in ein Gespräch über TabletPCs zu verwickeln. Und er wollte natürlich selbst ausprobieren. Einziger Lichtblick seine Bitte: „Wenn Sie mehr Erfahrung damit haben erzählen Sie mir davon!“ verhalf mir zur Möglichkeit eines Folgetermins – bei dem der Tablet PC aber im Koffer blieb und wieder Kuli und Papier herhalten mussten.

Warum hieß er Tablet-PC?

Es wäre zu einfach gewesen „Tablet“ mit Täfelchen oder Notizblock zu übersetzen. Nach dem oben geschilderten Termin beschäftigte ich mich intensiver damit und fand nach zahlreichen ungewollten, schriftähnlichen Strichzügen, Formatierungen, Worterfindungen, etc. etc. etc. heraus, daß die Beruhigungstabletten, die man während der Bedienung des Gerätes unbedingt zu sich nehmen muss der wahre Namensgeber für den Tabletten-PC sind. Aber wir schrieben ja noch das Jahr WindowsXP / 2005. Ich hatte einen teuren TabletPC und nutzte ihn nur mehr sehr wenig. Vista habe ich wie viele andere ausgelassen – ich installiere grundsätzlich keine Spiele auf meinen Rechnern! Bis …

Ein gut verstecktes Geheimnis – Windows7 am Tablet PC!

Damit Sie ein wenig verstehen wie gut das heute funktioniert – selbst mit meiner Klaue – schreibe ich diesen Satz jetzt direkt am Bildschirm statt mit der Tastatur. Was Windows7 da leistet sehen Sie an der Originalhandschrift, die manchen meiner HTL-Lehrer an den Rand des Suizides brachte:

DAS ORIGINALBILD DAZU OBEN AUF DIESER WEBSEITE!

Vorteile der Normalität

Seit TabletPCs nichts Neues mehr, sind können sie gefahrlos ausgepackt und verwendet werden. Dabei habe ich überraschende Vorteile entdeckt die völlig außerhalb des technischen Nutzens liegen und in keiner Marketingbroschüre zu finden sind.

Nie hinter vorgehaltener Hand schreiben

Während einer Präsentation unserer ERP-Softwarelösung tippten zwei meiner Kollegen fleißig auf ihren aufgeklappten Notebooks mit. Ich war nur Beisitzer aber schrieb mit dem Stift auf dem am Tisch liegenden Tablet-PC. Bei der Zusammenfassung sprach der Kunde mich direkt an, da ich ja alles mitgeschrieben habe wird es sicher ein Protokoll geben. Später fragte ich nach warum er nur mich angesprochen hatte und meine Vermutung wurde bestätigt: Der hochgeklappte Notebook ist für das Gegenüber wie eine Wand hinter der das Gefühl erweckt wird etwas verstecken zu wollen – gleichgültig ob das wahr ist oder nicht. Es erzeugt Misstrauen! Der am Tisch liegende Bildschirm auf dem ich schreibe „liegt offen“. Alle am Tisch haben das Gefühl jederzeit mitschauen zu können. Es ist vertrauensbildend wie das Blatt Papier. Der Wunsch zu sehen was da wirklich geschrieben wird, steigt erst wenn wie damals beim Schifferl-Versenken die schützende Hand vor dem Blatt aufgebaut wird 🙂 .

OneNote – Volltextsuche in meiner Handschrift!

Etwas wovon ich immer geträumt habe war in meinen Zetteln die ich schreibe, Volltext suchen zu können. OneNote kann das, und noch viel mehr – ein fast unbekannter Teil von MS-Office, der es wirklich Wert ist näher betrachtet zu werden! – googeln Sie danach!

Und ein letzter Tipp: In OneNote erfasste Handschrift NIEMALS in Text umwandeln, wenn Sie so wie ich mit kleinen Skizzen, wilden Pfeilen und fetten Rufzeichen schreiben: Ein Blick auf das Blatt genügt und ich mache eine Zeitreise zu der Situation als ich es geschrieben habe. Ein steriler Text in Arial ist nur mehr die halbe Information für mich.

Mit handschriftlichen Grüßen

Michael Schober

 

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