Bitte um Wahlreform – Jetzt!

Neuwahlgerüchte kursieren

Egal welche Ursache dahinter liegt, Neuwahlgerüchte kursieren immer wieder, die Abstände zwischen NR-Wahlen werden immer kürzer. Die Parteien befinden sich im Dauerwahlkampf und dann haben wir wieder das übliche Gezeter:

Vor der Wahl: „Bringt nix – I geh net hin!“

Hören Sie solche Aussagen auch in Ihrem Bekanntenkreis? Ich zitiere dann einen Artikel von P.M.Lingens aus den 1990ern: „.. das persönliche geringste Übel zu wählen ist noch immer besser als gar nicht! – Für das allgemeine Wahlrecht haben sich unsere Vorfahren noch gegenseitig die Köpfe eingeschlagen. Allein deshalb ist es unsere Pflicht wählen zu gehen“. Ich darf ergänzen und GÜLTIG zu wählen!

Nach der Wahl: Völlig überrascht …
… über den Ausgang sind dieselben, die nicht hingegangen sind oder ungültig gewählt haben. Wie kann es denn sein, dass das SO ausgegangen ist? Schuld daran ist einerseits die o.a. Ignoranz, mangelhafte Mathematikkenntnisse aber vor allem das Unwissen wie Wahlkämpfe geführt werden: Demobilisierung der ANDEREN Wählerschaft um damit den eigenen Anteil relativ zu stärken.

Der Systemänderungsvorschlag
All das würde m.E. besser, wenn die 183 Sitze im österreichischen Parlament auf die 100% der Wahlberechtigten aufgeteilt würden, statt auf die abgegebenen gültigen Stimmen. Was passiert dann mit den nicht abgegebenen und ungültigen Stimmen?

Leere Sitze für nicht abgegebene Stimmen!

Das wären bei der 2019er NR Wahl 51 NW+UG-S Sitze, die mit Pappfiguren besetzt würden UND vor allem die auch kein Gehalt und keine Parteienförderung beziehen würden! Aber man könnte das übrige Geld auch an NGOs spenden – an welche könnte auch bei der Wahl mitabgestimmt werden.

Ansporn für die Parteien
Anstatt an der Demobilisieren der gegnerischen Wählerschaft müssten ALLE an möglichst hoher gültiger Wahlbeteiligung interessiert sein. Vielleicht werden auch die Profile der Wahlprogramme damit auch geschärft. Daraus müsste sich automatisch ergeben, dass die mobilisierten WählerInnen sich auch eher für ihre Partei und Wahlentscheidung (ihr persönliches geringstes Übel) deklarieren.

Stimmen Nichtwähler im Parlament ab?

Da hätte ich unterschiedliche Ideen: Wenn die NW-Sitze an NGO’s bezahlt werden, dann könnten diese NGOs auch mitdiskutieren UND Stimmrecht erhalten… wobei, das wird zu einem „Wahlkampf und Parteienbidlung der NGOs“ und wahrscheinlich sogar einer Bildung von „ScheinNGOs“ durch Parteien führen also wenn, doch eher: Die Sitze werden X-beliebigen Menschen zugelost – keine Angst: Wenn man die Wortmeldungen so mancher Parteiabgeordneten heute hört, kann es dadurch nicht schlimmer werden! Wobei so ganz risikolos ist das Los auch nicht! Wenn die Sitze eingenommen würden, dann müsste sichergestellt werden, dass sich diese nicht Menschen oder Organisationen verdeckt unter den Nagel reißen (kaufen) und damit das System wieder austricksen.

Wie kommt es zu Mehrheiten?

Wenn die Anzahl der Pappkameraden 50% oder mehr sind, dann wird es schwierig. Aber auch Transparent! Denn es zeigt drastisch, wieviel die sogenannten absoluten Mehrheiten heute repräsentieren! Stichwort: Brexit, eScooter in Paris. Also wäre ein Sitzeverlosen oder Onlinemitabstimmungssysteme (ähnlich einer Volksbefragung) durchaus eine Möglichkeit die schweigende Mehrheit zum Sprechen zu bringen. Ein technisches Dilemma der geheimen Wahl: Ich hätte gerne, dass NUR die Nichtwähler dabei mitstimmen können😊.

Ich weiß – ist unausgegoren!

Aber ich bin ja nur ein einzelner Kolumnist und nicht ein ganzer Apparat der sowas bis ins Letzte austüfteln kann. Aber vielleicht wäre es ein Anstoß breiter medial darüber nachzudenken. Und wenn das Ergebnis nur ist, dass der Nichtwähleranteil drastisch schrumpft. Auf unter 10% wäre schon ausreichend!

Ihr Michael Schober

PS: Wie in der Ingenieurzeitung im avisiert hier die EXCEL Auswertung. Ich werde nach den nächsten NR-Wahlen einen Update machen und hoffe für die Demokratie, dass die NICHT Wähler unter 10% sein werden ! – Und damit mein Vorschlag nicht mehr weiter verfolgt werden muss ;-).

Man bemerke den Gleichstand von je 51 Sitzen zwischen der stärksten echten Partei ÖVP und den Nicht-/Ungültigwählern!

(Da mit EXCEL erstellt ist das simulierte Wahlergebniss ohne Gewähr 🙂 )

PPS an alle MitdenkerInnen: In Extremszenarien gedacht ist das ganze natürlich ein Irrsinn! Nämlich dann wenn sich der Anteil an Nichtwählern den 100% nähert. Dann sind Auslosungen und ähnliches der sichere Weg zur Anarchie. Ähnlich wie bei Asterix auf Korsika: Wo die Wahlurnen vor dem Termin gefüllt sind und dann ungeöffnet ins Meer geworfen werden – und danach Kämpfen die Klanführer …

Das Beitragsbild ganz oben war die Sitzverteilung in der Monarchie nach Nationalitäten und war im Bundesratssitzungsaal aufgestellt. Die Aufnahme stammt aus 2017 – vor der Renovierung des Österreichischen Parlaments.

Zufällig bin ich über ein Foto, dass ich im Juni 2019 in London geschossen habe gestolpert. Hat sich aktuellerweise aufgedrängt 🙂 – nichts für Ungut liebe SPÖ! 🙂

2 thoughts on “Bitte um Wahlreform – Jetzt!

  1. Nachtrag an DIE Medien: und stellt nicht dauernd jene auf eure Coverseiten, die ihr kritisiert – IHR haltet die Steigbügel zum Erklimmen des Esels (zB. profil 3/2024) – denn es gibt keine gute oder schlechte Publicity! Hauptsache man bekommt sie und noch dazu gratis – dank der Reichweiten- und Quotengier aller Medien. Wie heißt der Superlativ von „Ignorieren“ in Wien : „Net amoi ignoriern!“ DAS wäre angebracht! Anstatt jede Flatulenz zu kommentieren und damit zu publizieren (siehe Publicity). – Und die (a-)Sozialen Medien sollten gar keine politischen Kommentare zulassen – somit konsequenterweise auch diesen NICHT 🙂 – Kommunziert dazu face2face in der realen Welt 😉.

  2. Gedanken zur heutigen Demo in AT und den Demos der letzten Wochen: Statt gegen Rechts einfach nur „für WÄHLEN gehen“!
    Auf der einen Seite wird darüber lamentiert, dass die Rechten zu viel Öffentlichkeit bekommen (ja auch dieser Satz trägt dazu bei!) aber wie oben geschildert ist das eigentliche Problem der Demokratie die NICHTWÄHLER! Also liebe Medien schreibt und redet statt über irgendwelche Parteien von den Werten freier Wahlen! Davon warum jede und jeder von der Stimme gebrauch machen soll und muss. Wie wichtig es ist, die von unseren Vorfahren erkämpften Rechte auszuüben. Ich wiederhole mich von ganz oben: Selbst wenn man das persönlich kleinste Übel wählt ist das immer noch mehr wert als nicht zu wählen!
    Leseempfehlung: Ich habe von meinem Vater kurz vor seinem Ableben ein Buch bekommen „Zwischenspiel Hitler“, erschienen 1932 !!! Habe es kürzlich zu lesen begonnen. Die darin enthaltenen Zeitungskommentare sind beängstigend ähnlich zu den heutigen! Mal sehen ob ich eine Digitalausgabe finde auf die ich verlinken könnte.

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